Social Ads? Was hat das mit Content Marketing zu tun? Laut Social-Ads-Experte Daniel Levitan eine Menge! Nie war es wichtiger, Content Marketing und Social Media Advertising schlau zu kombinieren, damit beide Disziplinen voneinander profitieren. Im Podcast skizziert Daniel, wie das geht. Und natürlich, wie Social Ads 2023 funktionieren und mit welchen Best Practice Hacks du die Aufmerksamkeit der User:innen bekommst.
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Content Marketing und Performance Marketing: 2 Titanen auf Augenhöhe?
Was haben Godzilla und Kong mit Performance Marketing bzw. Social Advertising und Content Marketing zu tun? Gleich zu Beginn des Interviews habe ich Daniel mit diesem Vergleich konfrontiert, da er die Koexistenz der beiden „Big Player“ gut symbolisiert.
Für Daniel ist die Antwort klar: Es war nie wichtiger, dass Marketer:innen die beiden Disziplinen Content-Marketing und Social Advertising schlau kombinieren. Das hängt damit zusammen, dass es inzwischen unzählige Social-Media-Plattformen sowie massig UGC (User-Generated Content) gibt, was unseren Medienkonsum signifikant beeinflusst.
Spannend ist auch der Vergleich zu früher (und „früher“ meint ironischerweise nur 2 bis 3 Jahre): Vor TikTok, Snapchat, UGC und Co. konnten Social Ads und organisches Content Marketing mehr oder weniger separat betrachtet werden. Für Ads-Creator:innen war es primär wichtig, Ads effektiv (also performant) rauzuhauen. Mehrwert? Kann, aber muss nicht sein.
Ganz anders ist das heute in Zeiten von Demand-Generation (kurz: Demand-Gen). Heißt: Heutzutage reicht es nicht mehr aus, eine kurzfristige (künstlich geschaffene) Nachfrage durch z. B. Ads zu generieren. Vielmehr geht es um langfristige Brand Awareness und eine nachhaltige Beziehung zwischen Unternehmen und Kund:innen. Demand-Gen funktioniert wie klassisches Content-Marketing. Schaffe einen Mehrwert für User:innen. Löse ihre Probleme. Erkenne ihre Bedürfnisse und biete dafür den passenden (Ads-)Content an.
Zitat: Effektive Social Ads orientieren sich an bewährten Methoden des Content Marketing. Advertiser müssen sich die Frage stellen, wie ihre Ads die Zielgruppe erreichen und welches Storytelling es dafür braucht.
Social Media Advertising 2023 nutzt denselben Hebel. Creative, Hook und Story sollen User:innen einen echten Benefit bieten. State-of-the-Art Social Media Advertising wird damit deutlich authentischer. Die Zeiten, in denen man random irgendeine Werbebotschaft angepriesen hat, sind vorbei!
Das führt uns zum nächsten Grundpfeiler für effektives Social Media Advertising.
Hinweis
Effektive Social Ads orientieren sich an bewährten Methoden des Content Marketing. Advertiser müssen sich die Frage stellen, wie ihre Ads die Zielgruppe erreichen und welches Storytelling es dafür braucht.
Die Hook muss knallen! So bekommst du die Aufmerksamkeit der User:innen
Unternehmen, die verstehen, welche Ads gut performen – also die Aufmerksamkeit der User:innen bekommen –, sind diejenigen, die letztlich den meisten Umsatz generieren.
Dazu passt ein Zitat, das Daniel von dem US-Autor Alex Hormozi aufgreift: „Attention is The New Oil!“
Und Daniel gibt im selben Atemzug noch einen Hack mit, wie du mittels eines etwas anderen Cliffhangers die Leute dazu bekommst, dranzubleiben. Den Hack erfährst du in Minute 06:18 im Podcast.
Ich musste während des Gesprächs einige Male in mich hineinschmunzeln, weil er Aspekte angesprochen hat, die ich tendenziell auch falsch mache. Bei TikTok & Co. reicht schon ein „Hallo“ zu Beginn des Videos, damit die Crowd dein Video zuverlässig wegklickt. Ein Intro zu dir bzw. zur Brand braucht es nicht zwangsläufig. Die Leute wollen ab Sekunde 1 unterhalten und informiert werden. Auch hier bietet sich ein bildlicher Vergleich an.
Stell dir vor, du gehst in einen Raum voller fremder Menschen und möchtest deren Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich würdest du nicht damit anfangen, dich laut vorzustellen. Stattdessen brauchst du eine wirklich knackige Aussage, etwas Unerwartetes oder Kurioses, das zum Hinhören verleitet.
Aber genau das machen viele Brands falsch. Sie stellen sich in Videos, Pitches, Texten, Podcasts erst vor, statt sofort mit dem eigentlichen Content rauszurücken.
Und Daniel hat noch einen smarten Use Case für lokale Ads mitgebracht. Beispielsweise bei Burger-Restaurants in Hamburg. Er selbst hat bei TikTok den Tipp aufgeschnappt, die Targetierung nicht auf Leute, die in Hamburg leben, zu limitieren. Stattdessen lässt man die Ad deutschlandweit ausspielen und „framet“ die Ad mit einer entsprechenden Hook in den ersten Sekunden – sodass User:innen sofort wissen, ob sie für sie gerade relevant ist. Es kann ja zum Beispiel sein, dass man demnächst in Hamburg sein wird. Oder einen Kumpel darauf aufmerksam machen will. Hier gibt es einige Szenarien.
Testen, testen, testen – so spielst du das Social Ads Game schneller durch!
Was Daniel auch immer wieder begegnet, sind Kund:innen-Wünsche, eine Ad bis zur Perfektion zu optimieren. Und das soll dann der Heilige Gral sein. Aber so funktioniert das Social Ads Game nicht.
Wenn du noch nicht genau weißt, was deine Zielgruppe überhaupt will oder sucht, musst du testen, testen, testen. Wenn du zum Beispiel ein neues Produkt hast, aber noch nicht weißt, welches Feature die Leute am meisten abholt, teste 3 verschiedene Botschaften gegeneinander.
Eine Botschaft könnte Nachhaltigkeit sein. Auch der Preis und das Design könnten für die Zielgruppe relevante Themen sein. So hast du eine Ad mit 3 verschiedenen Reizen und bekommst kurzfristig Resonanz zum Verhalten der Nutzer:innen.
Die gute Nachricht: Diese Informationen kannst du dann wieder für die Content-Erstellung im Content Marketing nutzen. Mittels Social Ads kannst du dein Content Marketing Game noch feiner justieren.
So könnte ein Test-Setup aussehen, wenn das Budget etwas knapper ist:
- Greife dir die Low Hanging Fruits und starte eine Ads-Kampagne mit 3 verschiedenen Visuals. In der Theorie sollten diese weniger aufwendig als Video-Content sein.
- Dann schaust du, welche Botschaft am besten ankommt, und erstellst im zweiten Schritt ein weiteres Video-Creative dafür (statt sofort 3 aufwendige Videos produzieren zu müssen).
- Kurzum: Lieber die Botschaft als das Format testen!
Zitat: „Video schlägt nicht unbedingt immer still. Botschaft schlägt Botschaft!“
Wie hat sich der Beruf Social Advertiser:in in den letzten Jahren verändert?
Durch das iOS-Update ist der Fokus vom nerdigen Taktieren im Werbeanzeigenmanager hin zu klassischen Marketingthemen geshifted. Marketingpsychologie und Storytelling sind deutlich wichtiger geworden. Vergleichen wir den Social Media Feed mit einem großen Raum, in dem unter den vielen Menschen auch Yoga-Interessierte dabei sind. Du (also die Ad) kommt hinein und will nun die Aufmerksamkeit der Yogis. Nur weißt du im Gegensatz zu früher nicht, wer an Yoga interessiert ist. Du kannst sie nicht mehr so einfach direkt ansprechen. Dafür fehlen dir die Informationen.
Also kommt es darauf an, dir vorab genau Gedanken darüber zu machen, was ihre Probleme und Bedürfnisse sein könnten.
Spannend fand ich hier Daniels Ansatz, Ads-Kampagnen zu strukturieren. Dabei denken sie nicht mehr zwangsläufig in Zielgruppen, sondern in Botschaften. Was ist das Problem, das wir bespielen wollen und das unser Produkt lösen kann? Anschließend werden mehrere multimediale Creatives erstellt. Und hier gilt es auch wieder viel zu testen. Braucht es eine animierte Infografik oder ein Video, in dem eine Person kurz und knackig Tipps gibt? Soll es 15 oder 30 Sekunden gehen? Welche Hook „knallt“ am besten bei der Zielgruppe? Oder vielleicht doch ganz schlicht ein Meme?
Tool Time: Das sind Daniels Tool-Empfehlungen für Social Ads
- foreplay – eine Ads-Bibliothek, in der du eigene und externe Ads sammeln und kategorisieren (z. B. nach KPIs) kannst. Top Inspirationsquelle!
- Supermetrics – mit diesem Tool ziehst du dir alle Daten aus dem Werbeanzeigenmanager und kannst sie anschließend visualisieren.
- Motion – damit kannst du KPIs für jede Ad individuell auswerten und sie sofort easy mit Kund:innen teilen.
Achtung!
„Video schlägt nicht unbedingt immer still. Botschaft schlägt Botschaft!“
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Die Themen der Folge in der Timeline
- (00:00) Intro
- (02:24) Wie sind Social Advertising und Content Marketing 2023 verzahnt?
- (06:18) Hack: So bekommst du die Aufmerksamkeit der User:innen
- (09:27) Decoded: 2 Social-Ads-Mythen
- (18:15) Wie hat sich der Beruf verändert?
- (19:44) Hack: In Botschaften statt in Zielgruppe denken
- (21:11) Hack: Lokales Ads Game
- (24:11) Social-Ads-Alltag heute vs. 2018
- (27:25) Wie nutzt ihr AI? (plus Prompt-Aufbau)
- (32:14) DER Hebel im Performance Marketing 2023
- (34:20) Wie lange eine Ad optimieren? Wie viel Budget pro Ad? Creative-Sprints?
- (37:31) Wie funktioniert das mit Influencer:innen? Ads-Formate?
- (45:32) Tool Time: Daniels Empfehlungen
- (48:19) Wo holst du dir Inspiration?
- (50:20) Outro
Hör auch in unseren vorherigen Podcastfolgen rein:
- CHATGPT IM SEO UND AGENTURALLTAG
- 6 SEO-MYTHEN IM PORTRAIT
- HOW TO CONTENT-MARKETING 2023: (Folge 1 und Folge 2)
- BRANDED PODCAST: BEST PRACTICE, TRENDS, TIPPS
Sören ist Senior Content Marketing Manager bei Colorful Chairs und hat irgendetwas mit Marketing und Journalistik studiert. In seiner Freizeit trifft man den gebürtigen Potsdamer meist in irgendeiner lokalen Schwimmhalle, auf dem Rennrad oder in Laufschuhen an. Außerdem ist er bekennender Podcast-Nerd und Kaffee-Suchti.
