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Snackable Content: mehr als ein Info-Happen für Zwischendurch

von | 18.07.2022 | Content

Snackable Content oder Snack Content ist Content, den du schnell zwischendurch konsumieren kannst, zum Beispiel Listicles, Infografiken, Kurz-Videos, Memes, GIFs, Social-Media-Posts, Kurz-Podcasts oder Live-Streams. Er ist ein wichtiges Instrument in deiner Content-Strategie. 

Wen erreicht man mit Snack Content? 

Im Grunde alle Altersschichten, idealerweise die Zielgruppe, für die man auch sonst Produkte, Dienstleistungen oder Content produziert. 

Ein Snack (von englisch „to snack“ – naschen) ist eine Zwischenmahlzeit, ein Imbiss, ein Happen, der meist in Eile verzehrt wird, zwischen oder anstelle von Hauptmahlzeiten, häufig lecker, manchmal ungesund. Es gibt Menschen, die snacken sich durch ihr Leben. Snackable Content ist eine Zwischenmahlzeit für den Kopf und soll den Hunger nach Unterhaltung stillen. 

Ob im Smartphone-Zeitalter die durchschnittliche menschliche Aufmerksamkeitsspanne von 12 auf 8 Sekunden schrumpft, ist umstritten. Tatsache ist, dass die Flut an Medieninhalten ein längeres Fokussieren schwerer macht. Menschen suchen nach Content, den sie in Pausen, zwischendurch, zur Unterhaltung nebenbei konsumieren können. Das dürfen ruhig auch anspruchsvolle Inhalte sein, aber sie müssen leicht erfassbar, also snackable aufbereitet sein. Auch hier gilt: Gelungenes Storytelling sorgt für eine größere Wirkung!

Wo und wie setze ich Snackable Content ein? 

Um deine Zielgruppe mit Snack Content zu erreichen, musst du herausfinden, was diese am liebsten in welcher Form snackt:  

  • Was willst du mit deinem Content erreichen? z. B. Brand Awareness steigern, Expertise vermitteln, Kundenservice, Conversions 
  • Welche Kanäle und Medien nutzt deine Zielgruppe? z. B. Social Media, Newsletter, Podcast, Blog oder Magazin 
  • Wie lassen sich deine Inhalte am besten vermitteln? z. B. Foto/Meme/GIF, Video, Präsentation, Podcast, Post, Listicle, Blogbeitrag 

Jugendliche und junge Erwachsene erreichst du vielleicht am besten durch cleveres TikTok-Marketing – mit Kurz-Videos, GIFs und Memes. Andere Zielgruppen nutzen möglicherweise eher Instagram, Facebook oder YouTube. Hier kannst du Infos snackgerecht in Infografiken, Kurz-Präsentationen, Animationen und Kurz-Videos verpacken. Wissenshungrige Zielgruppen konsumieren Snackable Content auch gern als Listicle, Kurz-Podcast oder als Newsletter. 

Die verschiedenen Medien und Kanäle lassen sich bei Snack Content gut kombinieren: Im Newsletter kannst du zum Beispiel einen neuen Blogbeitrag oder Podcast anteasern und schon mal einen snackbaren Auszug aus dem Inhalt anbieten. In einem Social-Media-Post flankierst du ein Video oder eine Animation mit einem kleinen Begleittext oder regst zur Diskussion an. Dein Listicle bietet einen kurzen Überblick über ein bestimmtes Thema, enthält Kurzvideos und Infografiken und verweist auf weiterführende Artikel in deinem Magazin. 

Im Grunde lässt sich Snackable Content auch offline einsetzen, auch wenn die Möglichkeiten hier eingeschränkter sind. Beispiele sind Infografiken und Kurzartikel in einem gedruckten Magazin, Service-Infos oder ein Rezept in einem Flyer oder ein TV- oder Radio-Werbespot, der wie ein How-to gestaltet ist. 

Snackable Content: Beispiele 

Klassischer Video-Snack 

TikTok-Marketing der Telekom:

@deutschetelekom POV: Wenn du #Glasfaser ausbauen willst, aber „1000 Jahre“ auf einen Genehmigungsstempel warten musst… #LernenmitTikTok #TelekomFY ♬ Originalton – Deutsche Telekom

Die Telekom trimmt hier ihren Tone of Voice auf eine junge Zielgruppe, eben die Digital Natives, die schnelles Internet quasi als Grundrecht ansehen. 

Crossmedialer Snack-Content 

Snackable Content muss sich nicht auf ein Medium beschränken. Er eignet sich gut für crossmediale Kampagnen. 

Ernährungstipps und Rezepte von REWE: 

Screenshot vom REWE Newsletter Rezepte und Ernährung

REWE teasert in seinem Rezepte- und Ernährungs-Newsletter seinen Blog mit ansprechenden Bildern und sehr kurzen Texten an. Mit einem Klick gelangt man auf den Artikel oder das Rezept.

REWE verwendet geschickt seinen Snackable Content als Content-Marketing-Instrument, um die Verbreitung und Reichweite von längerem Content zu erhöhen. REWE arbeitet auch mit snackable Video-Content auf YouTube, nutzt aber (noch) nicht die Vernetzungsmöglichkeiten, die sich hier ergeben würden. Ein Beispiel:

YouTube

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Im Kurzvideo werden Rezepte angeteasert, die man im REWE Blog finden kann, aber diese sind im Video nicht verlinkt.

Instagram-Wissen

Instagram wird vor allem von jüngeren Menschen als Info-Plattform genutzt – großes Potenzial für Snackable Info-Content.

Screenshot eines Instagram-Reels von DM Beauty

DM Beauty, eine Instagram-Kampagne der Drogeriekette DM, postet neben Fotos und Memes auch Reels, zum Beispiel als Makeup-How-to. Der Post-Text wird für die Produktnennung genutzt, in den Kommentaren sieht man auch ein Beispiel von Kundenservice.
Screenshot-Quelle: Instagram, URL: https://www.instagram.com/reel/CfCl7BFAgVA/?igshid=YmMyMTA2M2Y= (abgerufen am: 19.07.2022)

Screenshot eines Instagram-Posts mit Infografik von Quarks.de

Das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks bespielt seinen Instagram-Kanal mustergültig mit Snackable Content: Infografiken, kurze Präsentationen aus mehreren Slides, Reels und Animationsvideos. Die Kommentare werden für weiterführende Erklärungen genutzt sowie für Nachfragen von Leser:innen.
Screenshot-Quelle: Instagram, URL: https://www.instagram.com/p/CfEiCjOqikU/ (abgerufen am: 19.07.2022)

Integrierter Snackable Content

Du kannst Snackable Content auch als Teil von umfangreicherem Content nutzen. Stelle längeren Artikeln eine Kurzversion, eine übersichtliche Liste oder Tabelle voran. Arbeite mit Zwischen-Fazits, die du optisch vom übrigen Text abhebst. Grundsätzlich ist es gut, Online-Texte gemäß dem Bite-Snack-Meal-Prinzip aufzubauen:

  1. Bite: Formuliere knackige, aussagekräftige Zwischenüberschriften.
  2. Snack: Bringe im ersten Satz die wichtigste Information des Textabschnitts unter.
  3. Meal: Im nachfolgenden Text kannst du die Information mit Details erklären.

Diese Technik hat den Vorteil, dass eilige Leser:innen deinen Artikel effizient scannen und die wichtigsten Informationen schnell erfassen können. Wenn sie mehr Zeit haben, können sie die Details nachlesen.

Screenshot einer Kurzanleitung aus einem IONOS „Digital Guide“-Artikel

IONOS arbeitet in seinem Online-Magazin „Digital Guide“ unter anderem mit Kurzanleitungen, die ausführlichen Anleitungstexten vorangestellt werden. Screenshot-Quelle: IONOS, URL: https://www.ionos.de/digitalguide/online-marketing/social-media/whatsapp-sprache-aendern/ (abgerufen am: 19.07.2022)

Kurz-Podcasts

Podcasts sind beliebt, aber Kurz-Podcasts werden derzeit noch selten als Snackable-Content-Format genutzt. Beispiele sind News-Formate wie „Was jetzt?“ von Zeit Online oder „Auf den Punkt“ von der Süddeutschen Zeitung. Aber auch für Wissensformate eignen sich Kurz-Podcasts, wie anerzaehlt.net beweist. Damit Podcasts snackable bleiben, sollte eine Folge nicht länger als 15 Minuten sein, eher kürzer, wenn das Thema es erlaubt.

Fazit: Snack-Content ist ein wichtiger Teil deiner Content-Strategie

Nicht jeder Content muss snackable sein, aber wenn du deinen Content zumindest teilweise snackable gestaltest, kann er bei deinen Zielgruppen eine größere Wirkung entfalten. Setze Snackable Content gezielt als Content-Marketing-Instrument ein: auf Social Media, in Blogs und Newslettern, auch um umfangreichere Inhalte anzuteasern.

Produziere Snack-Content mit der gleichen Sorgfalt wie größere Content-Formate: Plane deinen Content rechtzeitig, recherchiere gründlich, verwende Storytelling und ansprechendes Bild-, Video oder Audio-Material und gestalte Texte möglichst kurz und aussagekräftig.

Wichtig wie bei jeder Content-Strategie ist bei Snackable Content die cross-mediale Vermarkung: Poste deine Snacks auch auf deinem Blog und in deinen Social-Media-Kanälen. Die Kommentar-Funktionen kannst du für Feedback, Kundenservice und als Inspiration für deine nächsten Themen nutzen.

 

Dennis Lorenz

Dennis Lorenz

Dennis ist Project Lead Content Marketing bei Colorful Chairs und mag das Jonglieren mit Content-Formaten, Themen und Sprachen, auch wenn er bisher nur Deutsch und Englisch spricht. Seine liebsten Freizeitbeschäftigungen sind Wandern durch Wälder und menschenleere Landstriche, lesen, kochen und genießen.

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