Du möchtest deine Website oder dein E-Commerce international bekannt machen? Es kommt immer wieder vor, dass ein spezielles Angebot, eine Website oder ein Produkt in verschiedenen Ländern und Sprachen zur Verfügung stehen soll. Hierbei kommt es darauf an, die Inhalte so zu übertragen, dass die jeweilige Zielgruppe sie richtig versteht. Content-Übersetzung und -Lokalisierung lauten hier die Stichworte. Wir erklären dir, wie du bei der Internationalisierung deiner Inhalte am besten vorgehst.
Übersetzung und Lokalisierung: Zwei ähnliche Konzepte, ein wichtiger Unterschied
Eine der ersten Überlegungen im Rahmen der Internationalisierung von Inhalten ist: übersetzen oder lokalisieren? Auch wenn die zwei Begriffe zunächst synonym erscheinen – sie meinen in der Tat zwei unterschiedliche Dinge.
- Übersetzung: Die Inhalte werden sinngemäß und korrekt von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache übertragen.
- Lokalisierung: Der Content wird nicht nur korrekt übersetzt, sondern auch angepasst, sodass er den kulturellen Anforderungen der Zielgruppe genügt.
Was besser für dich ist, hängt von der Art deines Contents ab: Hast du praktische Ratgeber oder Fachtexte, die kulturunabhängig funktionieren? Dann reicht eine Übersetzung vollkommen. Versuchst du ein Produkt zu verkaufen und möchtest gleichzeitig deine Werbebotschaft vermitteln? Dann eignet sich eine Lokalisierung am besten.
Im Content Marketing ist oft von einer Lokalisierung die Rede, denn eine einfache Übersetzung reicht in den meisten Fällen nicht aus. Die erste Schwierigkeit tritt oft schon bei der Keyword-Suche auf: Reicht es etwa, ein Keyword vom Deutschen ins Italienische zu übersetzen? Nicht immer! Um deine Zielgruppe bestmöglich zu erreichen, solltest du über eine Lokalisierungsstrategie nachdenken und deine Schlüsselwörter dementsprechend anpassen.
Das sind die nötigen Schritte bei einer Content-Lokalisierung
Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es ist, muss alles sich ändern.
Dieses Zitat von Tancredi, einem der Hauptcharaktere im Buch „Der Leopard“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, lässt sich auch auf die Lokalisierung von Inhalten anwenden. Um richtig verstanden zu werden, sollte sich dein Content landes- und sprachspezifisch verändern. Das gilt für Redewendungen genauso wie für die Inhalte selbst – idealerweise kommunizierst du auf einer kulturellen Ebene mit deiner Zielgruppe. Zu diesem Zweck solltest du immer die Methode der Domestication (Einbürgerung) bevorzugen, d.h. Ausdrücke und Inhalte an die jeweilige Kultur anpassen.
Diese drei Punkte solltest du für deinen Content berücksichtigen:
1. Übersetzung und Neuerstellung von Inhalten
Lokalisierung bedeutet nicht nur übersetzen, sondern auch neu erstellen. Wenn du beispielsweise über ein bestimmtes Gesetz sprichst, dann kannst du nicht einfach den Ausgangstext übertragen, sondern musst womöglich einen neuen Inhalt direkt in der Zielsprache produzieren. So gehst du sicher, dass die Besonderheiten des Ziellandes berücksichtigt werden.
2. Lokalisierung der SEO-Aspekte
Im Content Marketing ist es wichtig, auch die SEO-Aspekte in den verschiedenen Sprachen und Märkten einzubeziehen. Deshalb solltest du von Anfang an eine Strategie entwickeln, der du folgen kannst. Das bedeutet vor allem, Keywords für die verschiedene Märkte zu lokalisieren, Meta Titles und Meta Descriptions richtig zu formulieren (eine reine Übersetzung ist hier selten der beste Ansatz) und den Tone of Voice auch in der Zielsprache wiederzugeben.
Wenn du mit der Übersetzung anfängst, solltest du sicherstellen, dass du deinen Übersetzer:innen klare Richtlinien gibst. Du kannst z.B. ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen erstellen, um die Konsistenz auf der gesamten Website zu wahren.
Tipp
Du möchtest mehr über SEO für Onlineshops erfahren? Dann lies unseren Artikel „Onlineshop optimieren: 5 SEO Tipps für deinen Erfolg“.
3. Die technischen Besonderheiten
Schließlich solltest du dir auch Gedanken machen, wie du deine Inhalte hochlädst und wie du vermeidest, dass sie als Duplicate Content eingestuft werden. Zu diesem Thema kannst du mehr in unserem Artikel „Hreflang: Multiregionale und mehrsprachige Websites richtig umsetzen“ lesen, für den wir unseren Experten Michael Untersteiner befragt haben.
Drei gute Beispiele einer Content Lokalisierung
Um auch ein internationales Publikum zu begeistern, sollte man dessen sprachlichen und kulturellen Besonderheiten im Blick behalten. Die drei Anbieter, die wir im Folgenden vorstellen, haben dies erfolgreich umgesetzt.
Zalando: E-Commerce zugeschnitten auf die Zielkundschaft
Am Anfang war Zalando nur ein kleiner Onlineshop für Schuhe, mit Sitz in Berlin. Seit 2008 hat sich aber sehr viel verändert und inzwischen zählt Zalando zu den bekanntesten Mode-Onlineshops in 25 verschiedenen europäischen Märkten. In seinem Sortiment werden internationale sowie lokale Marken hervorgehoben, sodass die Wünsche der Kund:innen in jedem Land erfüllt werden können.
Babbel: App für Sprachlernende
2007 hat die Sprachen-Lern-App Babbel ihre ersten Schritte gemacht und sich seitdem in verschiedene Märkte erweitert. Babbel verfügt auch über ein Magazin, das maßgeschneiderten Content in unterschiedlichen Sprachen anbietet. So kann man im deutschen Magazin etwas über die deutschen Biere erfahren, im italienischen über die 10 meistgelesenen italienischen Bücher im Ausland und im englischen über die bekanntesten amerikanischen Wörter. Eine internationale Ausrichtung, die auf die spezifischen Besonderheiten der jeweiligen Kulturen Bezug nimmt und somit Lernenden Mehrwert bietet.
IONOS: Webhosting-Anbieter mit internationalem Content
Der Webhosting-Anbieter IONOS war früher als 1&1 bekannt und hat sich mit dieser Marke in Europa entwickelt. Nach dem Zusammenschluss mit dem Berliner IaaS-Anbieter ProfitBricks fand ein Rebranding statt. Neben dem Onlineshop, in dem Hosting-, Server- und Domain-Pakete angeboten werden, stellt IONOS seine Kompetenzen in einem Online-Magazin zur Verfügung. Der Digital Guide befasst sich mit Themen rund um Hosting, Server, Internet, Software und Online-Marketing. Die Inhalte werden in 5 Sprachen veröffentlicht (darunter Spanisch, Italienisch und Französisch). Es handelt sich vielfach um Evergreen-Inhalte, doch auch nationale Besonderheiten spielen eine Rolle, etwa wenn es um spezifische Domains, Gesetze zum Datenschutz oder Sprachversionen von Anwendungen geht.
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