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Viral gehen: Das sind die 7 wichtigsten Elemente für erfolgreiches Storytelling im Marketing

von | 25.08.2022 | Content

Gute Geschichten haben eine enorme Wirkung auf Menschen – sie begeistern und bewegen. Die Kunst des Erzählens, oder Storytelling, kann auch im Marketing wirksam eingesetzt werden. Aber wie entwickelt man eine fesselnde Geschichte, die weitererzählt (oder gepostet) wird? In diesem Artikel verraten wir dir die sieben wichtigsten Zutaten, um deine Geschichte viral gehen zu lassen.

Wie wird Storytelling im Marketing eingesetzt?

Storytelling hat das Marketing revolutioniert: Um für etwas zu begeistern, ist nichts besser als eine gute Geschichte. Das liegt daran, dass Geschichten eine Botschaft vermitteln, emotional ansprechen und leicht im Gedächtnis bleiben. Wenn die Kundschaft emotional berührt wird, wird ihr dein Unternehmen nahbarer erscheinen – und sie wird eher bereit sein, zu handeln.

Dass Storytelling für erfolgreiches Marketing entscheidend ist, ist keine Neuigkeit. Immer mehr Marken setzen auf digitales Storytelling, um ihre Produkte zu verkaufen. Aber wie kannst du dich von der Konkurrenz abheben und wirklich gute Geschichten entwickeln?

Die 7 wichtigsten Elemente des Marketing-Storytellings im Detail

Die 7 wichtigsten Elemente des Marketing-Storytellings

 

Storytelling lernen und viral gehen

Keine Angst: Storytelling kann man lernen! Es gibt Tricks, um denkwürdige Geschichten zu erzählen, die Kund:innen ansprechen und überzeugen. In diesem Artikel werden wir insbesondere auf sieben zentrale Elemente des guten Storytellings eingehen:

  • Gute Geschichten haben einen Grund
  • Gute Geschichten haben eine:n Held:in
  • In jeder guten Geschichte übertritt der Held bzw. die Heldin eine Schwelle
  • Gute Geschichten haben einen Konflikt
  • Gute Geschichten bewegen das Publikum
  • Bei gutem Storytelling gibt es immer eine schlüssige Auflösung des Konflikts
  • Gute Geschichten werden weitererzählt

Die 7 wichtigsten Elemente des Marketing-Storytellings im Detail

Bist du bereit, viral zu gehen? Dann schauen wir uns die sieben Grundsätze des Storytellings im Detail an:

1. Jede gute Geschichte wird aus einem bestimmten Grund erzählt

Auch wenn Storytelling im Marketing derzeit in aller Munde ist: Es reicht nicht aus, eine klassische Geschichte mit einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende zu erzählen, um Kund:innen zum Kauf deines Produkts zu bewegen oder für deine Marke zu begeistern.

Damit eine Geschichte funktioniert, muss sie einen guten Grund haben, erzählt zu werden. Das Motiv der Geschichte darf nicht aus der Luft gegriffen sein. Du kannst es im Markenkern deines Unternehmens finden: Was ist sein Auftrag? Was sind seine Werte? Warum ist das Produkt, das du verkaufst, wichtig?

 

2. Jede gute Geschichte braucht eine:n Held:in

Das zweite, was man wissen muss, wenn man Storytelling lernt, ist, dass jede gute Geschichte eine:n Held:in braucht. Diese:r wird dein:e Protagonist:in sein: eine Person, mit der sich das Publikum identifizieren kann.

Mit Held:in ist jedoch nicht zwangsläufig ein:e Superheld:in gemeint: Es kann in der Geschichte durchaus um einen ganz durchschnittlichen Menschen gehen. Spare nicht mit Details bei der Beschreibung der Charaktere: Dadurch werden diese menschlicher und rücken näher an das Publikum.

 

3. In jeder guten Geschichte übertritt der Held bzw. die Heldin eine Schwelle

Gute Geschichten haben mit einer Reise zu tun, ob real oder metaphorisch: einer Reise, die mit der Erkenntnis des Problems durch den Helden bzw. die Heldin beginnt und mit der Lösung des Problems endet.

Beschreibe, wie das Problem erkannt wird und wie sich der Held oder die Heldin auf die Suche nach einer Lösung begibt. Um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wird der bzw. die Held:in eine Schwelle übertreten müssen, etwa Ängste überwinden oder die Bereitschaft entwickeln, etwas Neues auszuprobieren und neue Wege einzuschlagen.

 

4. Jede gute Geschichte braucht einen Konflikt

Das Publikum liebt das Drama. Die fesselndsten Geschichten sind diejenigen, die eine Menge Konflikte enthalten: eine Reihe von Komplikationen oder Hindernissen, die es dem Helden oder der Heldin schwer machen, sein oder ihr Ziel zu erreichen.

Zeige dem Publikum beispielweise, wie deine Dienstleistungen oder Produkte dem Protagonisten oder der Protagonistin der Geschichte helfen können, bestimmte Hindernisse zu überwinden.

 

5. Jede gute Geschichte bewegt ihr Publikum

Das ist vielleicht der schwierigste Punkt: das Publikum emotional zu bewegen. Gleichzeitig aber ist er umso wichtiger, weil Menschen, die emotional beteiligt sind, eher zum Handeln bereit sind. Um dein Publikum zum Lachen oder Weinen zu bringen, musst du eine glaubwürdige Geschichte entwickeln, die den vorherigen Tipps folgt:

Du brauchst daher eine:n Protagonist:in, mit dem oder der sich das Publikum identifiziert. Er oder sie hat ein Ziel, aber eine Reihe von Hindernissen hindert ihn oder sie daran, es zu erreichen. Dank deines Produkts wird der oder die Held:in endlich bekommen, wofür er oder sie gekämpft hat.

 

6. Bei gutem Storytelling gibt es immer eine schlüssige Auflösung des Konflikts

Ein reiner Konflikt reicht jedoch nicht aus: Es muss auch eine Auflösung des Konflikts gefunden werden, die der bzw. die Held:in durch die Überwindung verschiedener Schwierigkeiten erreicht hat.

Beschreibe, wie dein Held oder deine Heldin dank deiner Produkte ein Problem gelöst oder sein bzw. ihr Ziel erreicht hat.

 

7. Jede gute Geschichte wird weitererzählt

Die letzte Zutat für erfolgreiches Marketing-Storytelling besteht darin, darauf zu achten, wo und wie du deine Geschichten erzählst. Geschichten müssen nicht nur gut erzählt werden, sie müssen auch weitererzählt werden.

Um sicherzustellen, dass deine Geschichte so weit wie möglich verbreitet wird, solltest du alle Möglichkeiten der Medienwelt ausschöpfen. Teile sie in verschiedenen Medien und vergiss nicht die sozialen Netzwerke: Sie sind entscheidend, um viral zu gehen!

Tipp

Mach gewöhnliche Kund:innen zu Protagonist:innen deiner Geschichte: Dadurch wird das Identifikationspotenzial für das Publikum am größten.

Das perfekte Rezept, um viral zu gehen

Jetzt kennst du die sieben Zutaten für eine perfekte Geschichte, aber wie kann man sie in der Praxis anwenden und mit dieser Geschichte wirklich viral gehen? Schauen wir uns ein erfolgreiches Beispiel für Storytelling im Marketing genauer an und identifizieren wir gemeinsam die oben beschriebenen sieben Punkten.

In einer inoffiziellen Werbung für Laufschuhe der Marke Adidas erleben wir die Geschichte eines älteren Mannes – einen ehemaligen Läufer – der in einer deprimierenden Pflegeeinrichtung eingesperrt ist. Sein innigster Wunsch ist es, die Einrichtung zu verlassen und wieder laufen zu können, aber das Personal der Einrichtung hindert ihn fortwährend daran. Dank der Laufschuhe gelingt es dem Protagonisten schließlich, angefeuert und unterstützt durch seine Mitbewohner, zu fliehen. Die Story endet mit dem Satz „break free“ und der abschließenden Einblendung des Adidas-Logos.

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In der Geschichte, die im Video erzählt wird, können wir leicht alle sieben Elemente für gutes Storytelling identifizieren:

  1. Grund: Die Geschichte wird erzählt, um zu zeigen, dass die Schuhe des Unternehmens befreien können (ganz nach dem Motto des Films: „break free“), dass Laufen mit Adidas glücklich macht und Fitness auch im hohen Alter noch eine Rolle spielt.
  2. Held: Der Läufer im Ruhestand, eingesperrt in einer geschlossenen Pflegeeinrichtung.
  3. Überschreitung einer Schwelle: Der deprimierte und einsame Protagonist sieht eine Person vor seinem Fenster laufen und merkt, dass er das Gleiche tun will. So zieht er seine Laufschuhe an und startet einen ersten Fluchtversuch.
  4. Konflikt: Das Pflegepersonal lässt ihn nicht entkommen und beschlagnahmt seine Schuhe, sodass der Protagonist seinen Wunsch, zu laufen, nicht erfüllen kann.
  5. Emotionale Kraft: Das Identifikationspotenzial mit dieser Geschichte ist sehr hoch. Jede:r kann nachempfinden, wie es ist, wenn man sich in einer Situation eingesperrt oder festgefahren fühlt, aus der man nicht herauskommt. Darüber hinaus haben Schauspiel, Musik und Atmosphäre des Videos eine starke emotionale Wirkung. Das Setting ist fast über die ganze Laufzeit des Spots jene düster inszeinierte Einrichtung. Die Farben sind dunkel gehalten. Erst ab Minute 00:00:59 hellen die Farben mehr und mehr auf.
  6. Auflösung des Konflikts: Die Freund:innen des Protagonisten helfen ihm, die Laufschuhe wiederzubekommen. Dank dem Eingreifen seiner Freund:innen, der sportlichen Performance seiner Schuhe und seiner eigenen Fitnessgelingt dem Protagonisten schließlich die Flucht.
  7. Weitererzählung: Das Video hat sich schnell im Internet verbreitet. Das YouTube-Video hat fast 16 Millionen Aufrufe und ging viral. Auch die Presse wurde auf das Video aufmerksam und berichtete weltweit. Das virale Video verhalf dem damaligen Regiestundenten Eugen Merher, nach anfänglichen Ablehnungen von Adidas, sogar zu mehreren Angeboten für eine Zusammenarbeit. Das verriet er in einem Interview mit dem Spiegel.

Mit diesem Video erzählte der Regisseur eine rührende und fesselnde Geschichte, in der ein Held dank des beworbenen Produkts ein Hindernis überwinden kann. Das Beste daran: Das Video ging viral und erregte maximale Aufmerksamkeit mit einer guten Geschichte, die auf die zuvor beschriebenen zentralen Elemente des Storytellings aufbaut.

Jetzt, da du die Zutaten kennst und ihre Wirkung in der Praxis gesehen hast, fehlt nur noch, mit dem Erzählen deiner Geschichte zu beginnen. Die Kunst des Storytellings ist heutzutage unerlässlich, um im Marketing erfolgreich zu sein: So kannst du dein Publikum emotional ansprechen und mit guten Inhalten viral gehen.

Linda Rossi

Linda Rossi

Linda ist als Trainee in der italienischen Redaktion von Colorful Chairs tätig. Als echte Italienerin kann sie nicht kochen, und sie verläuft sich oft wegen ihres miserablen Orientierungssinnes. Andererseits kann sie in vier verschiedenen Sprachen nach dem Weg fragen.

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